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Berufsbildungsbericht 2022 erschienen: Leichte Erholung auf dem Ausbildungsmarkt

Junge Frau im Labor

Foto: Gerd Altmann - Pixabay

Mehr Lehrstellen-Angebote und mehr Ausbildungsverträge

Der von Bundesregierung beschlossene Berufsbildungsbericht 2022 beschreibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt und die Situation zu Beginn des abgeschlossenen Ausbildungsjahres zum Stichtag 30. September 2021.

Der Ausbildungsmarkt stand 2021 das zweite Jahr in Folge unter den Einflüssen der Corona-Pandemie. Junge Menschen waren von Herausforderungen bei der Ausbildungsplatzsuche und eingeschränkten Möglichkeiten zur Berufsorientierung betroffen. Während Betriebe mit gestörten Lieferketten, zeitweisen Betriebsschließungen sowie konjunkturellen Unsicherheiten konfrontiert waren.

Im Jahr 2021 erste leichte Signale einer Erholung

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr ist leicht auf 473.100 gestiegen - ein Anstieg um 1,2 Prozent. Die Zahl blieb im Jahr 2021 aber noch deutlich unterhalb des Vor-Corona-Niveaus (minus 9,9 Prozent im Vergleich zu 2019 mit 525.100 Neuverträgen).

Wie haben sich die Ausbildungszahlen im vergangenen Jahr entwickelt?

Im Berichtsjahr 2021 wurden mehr Ausbildungsstellen angeboten als im Vorjahr (plus 1,7 Prozent auf 536.200). Das Interesse junger Menschen an einer dualen Ausbildung blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (plus 0,2 Prozent auf 497.700). Sowohl Angebot als auch Nachfrage lagen 2021 jedoch noch deutlich unterhalb des Vor-Pandemie-Niveaus.

Zum Ende September 2021 standen den 63.200 unbesetzten Ausbildungsstellen (plus 5,4 Prozent) 24.600 gänzlich unversorgte Bewerber*innen (minus 16,1 Prozent) gegenüber. Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen ist weiter angestiegen. Hingegen ist der Anteil noch suchender Bewerber*innen gesunken. Dabei zeigen sich regionale wie auch berufsbezogene Unterschiede.

Rein rechnerisch hat sich die Marktlage für junge Menschen auf Ausbildungsplatzsuche somit verbessert. Betriebe berichten jedoch von größeren Herausforderungen bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen. Die Zusammenführung von Angebot und Nachfrage bleibt demnach weiterhin ein zentrales berufsbildungspolitisches Handlungsfeld.

Wichtig sind Mobilität und die Flexibilität bei der Berufswahl

Junge Menschen, die für eine Lehrstelle im gewünschten Beruf bereit sind den Wohnort zu wechseln, erhöhen ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz deutlich. Denn nach wie vor gibt es in manchen Regionen größere Probleme, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.

Wie bereits in den Vorjahren ergaben sich auch erhebliche Unterschiede beim Interesse seitens der Bewerbenden innhalb der Palette der Berufsbranchen selbst: Mehr Plätze als Nachfrage gab es in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk sowie im Reinigungsgewerbe. Mehr interessierte Anfragen als angebotene Plätze hingegen gab es zum Beispiel in den Medienberufen.

Aktuell wird die duale Ausbildung mit dem „Sommer der Berufsausbildung“ beworben. Auch die Berufsorientierung von Jugendlichen wird gefördert - dazu gehört beispielsweise www.berufenavi.de, ein Online-Portal zur beruflichen Orientierung und bundesweiten Ausbildungsplatzsuche und das Webangebot #AusbildungKlarmachen der Arbeitsagentur.

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