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Betriebspanel Berlin 2016 liegt vor

CCO Public Domain, Pixabay

Die Anzahl der Betriebe in Berlin ist das zehnte Jahr in Folge gestiegen und hat mit rund 96.000 einen neuen Höchststand erreicht.Diese positive wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich jedoch nicht in der Qualität der entstandenen Beschäftigungsverhältnisse sowie in der Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt wider.

Der Anteil der atypischen Beschäftigungsverhältnisse an der Gesamtbeschäftigung in Berlin lag im Jahr 2016 bei 38 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg von sechs Prozent seit Mitte der 2000er Jahre. Diese Entwicklung wurde ganz überwiegend von einem erheblichen Zuwachs bei sozialversicherungspflichtiger Teilzeit bestimmt. Deren Anteil an der Gesamtbeschäftigung in Berlin ist im betrachteten Zeitraum um rund fünf Prozent auf 18 Prozent gestiegen. Der Anteil von Mini-Jobs lag im Jahr 2016 bei 8 Prozent und der Anteil von befristeten Arbeitsverhältnissen bei 11 Prozent.

Nach wie vor ist die Tarifbindung in Berlin niedriger als im Bundesdurchschnitt. Nur 19 Prozent der Berliner Betriebe sind an einen Branchen- oder Haustarifvertrag gebunden, in denen 48 Prozent der Berliner Beschäftigten tätig sind.

Die Nachfrage der Berliner Wirtschaft nach Fachkräften war 2016 so hoch wie noch nie. Der Bedarf an Fachkräften lag im ersten Halbjahr bei 149.000 Personen und damit um rund 11 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Es ist zugleich schwieriger geworden, die gestiegene Nachfrage zu decken. So ist die Zahl der angebotenen und bis zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht besetzten Stellen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 17 Prozent gestiegen. Ein Hinweis darauf, dass Betriebe für ihre Fachkräftenachfrage immer häufiger kein geeignetes Fachpersonal finden und sich Fachkräfteengpässe in Berlin weiter zuspitzen. Insgesamt blieb jede dritte Fachkräftestelle unbesetzt.

47 Prozent aller Berliner Betriebe haben eine Ausbildungsberechtigung, rund die Hälfte davon aber tatsächlich nur aus. Damit liegt Berlin immer noch unter dem Durchschnitt in Deutschland (51 Prozent). Insgesamt bildeten lediglich 22 Prozent aller Betriebe in Berlin im Jahr 2016 aus (Deutschland: 27 Prozent).

Das Betriebspanel ist eine deutschlandweit durchgeführte Arbeitgeberbefragung. Wie in den Jahren zuvor kooperierte die für Arbeit zuständige Senatsverwaltung mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Datenerhebung basiert auf der repräsentativen Befragung von 813 Berliner Betrieben bzw. bundesweit mehr als 15.000 Betrieben mit mindestens einer/einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Erhoben wurden die Daten durch Kantar Public Deutschland. Die Auswertung lag in den Händen des Instituts für Sozialökonomische Strukturanalysen Berlin (SÖSTRA).

Das Betriebspanel können Sie als als PDF-Dokument herunterladen.