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Laut DIW lohnt sich eine Selbständigkeit

Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) lohnt sich der Schritt in die Selbständigkeit finanziell für viele, denn auch Solo-Selbständige verdienen nicht generell weniger als vergleichbare Angestellte.

Die Forschungsergebnisse wirdersprechen damit einem weit verbreiteten Vorurteil, viele Selbständige würden ein "Kümmerdasein" fristen. Selbständige mit Mitarbeitern erzielen mit großer Wahrscheinlichkeit ein höheres Einkommen als Angestellte.

Unternehmerische Selbständigkeit ist mit hohen Chancen und Risiken verbunden. Das zeigt sich an der – im Vergleich zu den Einkommen der Angestellten – relativ breiten Streuung der Einkommen von Selbständigen.

Um festzustellen, für wen sich der Schritt in die Selbständigkeit lohnt, haben die DIW-ForscherInnen die Daten des Mikrozensus 2009 ausgewertet, die in ihrer Verteilungsstruktur im Wesentlichen auch heute so gültig seien. Betrachtet wurde der Medianwert, der die Bevölkerung in zwei gleich große Hälften teilt, denn der Durchschnittswert ergibt ein durch Top-Verdiener verzerrtes Bild. So gesehen verdienen Selbständige mit Beschäftigten netto pro Stunde 22 Prozent mehr als  Median-Angestellte, Median-Solo-Selbständige verdienen hingegen sechs Prozent weniger. In den oberen Einkommensgruppen – also in den oberen 40 Prozent der Einkommensverteilung – erzielen auch Solo-Selbständige ein höheres Einkommen als die oberen 40 Prozent der Angestellten.

Solo-Selbständigkeit birgt ein hohes Einkommensrisiko, es gebe aber dennoch keinen Grund gibt, diese Erwerbsform grundsätzlich in ein schlechtes Licht zu rücken.

ExpertInnen sprechen sich deshalb für eine höhere Durchlässigkeit zwischen den Erwerbsformen aus. Menschen sollten beim Schritt in die Selbständigkeit und gegebenenfalls auch zurück in ein Angestelltenverhältnis nicht unnötig behindert werden. Vor allem sollten die bürokratischen Abläufe bei Unternehmensgründungen und -schließungen und die damit verbundenen Fragen der Sozialversicherungen vereinfacht werden.

Zu den DIW-Ergebnissen als PDF-Dokument