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Neue ESF-Fördervorhaben für Jugendliche und junge Erwachsene

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hat mit dem Schuljahr 2015/16 drei Langzeitprogramme für Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF) auf den Weg gebracht.

Die ESF-Mittel der Förderperiode 2014-2020 unterstützen die Ziele der EU-Jugendgarantie und der EU2020-Strategie durch Projekte auf regionaler Ebene. Im Land Berlin gehört u.a. die Senkung der Schulabbruchsquote dazu. Zugleich sollen die Übergänge zwischen Schule, Ausbildung und Beruf verbessert werden. Diese Ziele sollen auch mit Unterstützung der Jugendberufsagentur Berlin erreicht werden, die bis Ende 2016 in jedem Bezirk mit einem Standort vertreten sein wird.

Insgesamt starteten seit September fünf ESF-Programme verschiedener Senatsverwaltungen, drei davon in Verantwortung der Senatsbildungs- und -jugendverwaltung. Die Programme ergänzen das Regelangebot der allgemein- und berufsbildenden Schulen oder orientieren sich am Übergang Schule-Ausbildung, wie die Jugendfreiwilligendienste bzw. die Angebote im Rahmen der Jugendberufshilfe. Bis 2023 können über 17.000 Jugendliche von der ESF-Förderung profitieren.

Im Bildungsbereich liegt ein Schwerpunkt auf der Verbesserung der Berufseinstiegschancen von jungen Menschen. Dafür werden in den kommenden Jahren zusätzliche Maßnahmen mit individuellen Betreuungsangeboten für Jugendliche durchgeführt, die von einem Schulabbruch bedroht sind oder nur geringe Chancen auf eine berufliche Ausbildung haben. Das leisten beruflich orientierte Projekte an allgemeinbildenden Schulen, die individuelle vertiefte berufliche Orientierung und Coaching anbieten. Diese Maßnahmen finden im Rahmen des Übergangs Schule-Beruf statt, sind mehrwöchig bis mehrjährig und zielen in Verbindung mit dem Dualen Lernen auf die Entwicklung der Berufswahlkompetenz ab. Diese Maßnahme wird auch aus Mitteln der Agentur für Arbeit finanziert.

Für die beruflichen Schulen wird ein Instrument für Zielgruppen umgesetzt, die bisher kaum Chancen im Wettbewerb um Ausbildungsplätze hatten. Diese Jugendlichen werden in den betrieblichen Praxisphasen der Berufsschule so begleitet, dass sie bessere Einstiegschancen in eine reguläre Berufsausbildung erhalten. Jugendliche, die trotz Bemühungen um einen Ausbildungsplatz noch eine Berufsausbildungsvorbereitungsphase durchlaufen, sollen in Betriebspraktika von Bildungsbegleiterinnen bzw. -begleitern so intensiv begleitet werden, dass auch der Betrieb für die Übernahme in eine Ausbildung gewonnen werden kann. Das gilt auch mit größeren Begleitaufwänden für Jugendliche, die einen erheblichen sozialpädagogischen oder sonderpädagogischen Förderbedarf haben.

Daneben wird in Berlin für junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf - und oftmals ohne Schulabschluss - ein Förderinstrument umgesetzt, das am Übergang Schule-Beruf gangbare Optionen für eine berufliche Zukunft ermöglicht. Die jungen Menschen sollen mit der sozialpädagogischen Hilfestellung durch die Fachkräfte der Jugendberufshilfe-Träger individuelle Zukunftsperspektiven und wichtige Schlüsselqualifikationen entwickeln, die sie nicht nur auf ihrem Berufsweg, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung voran bringen.

Zum 1. September 2015 ist darüber hinaus das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in Jugendorganisationen angelaufen, welches vom Landesjugendring durchgeführt wird. Jugendliche und junge Erwachsene können hier ein pädagogisch begleitetes Bildungs- und Orientierungsjahr in der selbstorganisierten Jugend(verbands)arbeit absolvieren.

Die Berufsvorbereitung im Jugendbereich verläuft nicht weniger individuell und richtet sich an junge Menschen, die im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft schon konkretere Vorstellungen haben. Hier steht gezielter die Förderung berufsfeldbezogener Kompetenzen mit Blick auf die perspektivische Aufnahme einer Ausbildung im Vordergrund.