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OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick" 2025: Deutschland holt auf, bleibt aber unter dem OECD-Durchschnitt

Der Bericht "Bildung auf einen Blick - OECD Indikatoren" (Education at a Glance) bietet einen Überblick über die Bildungssysteme in den 38 Ländern der OECD sowie einigen Beitritts- und Partnerländern. OECD steht für Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Cooperation and Development).

KI erstellt, 11.05.2024

Tertiäre Bildung im Fokus - Zentrale Ergebnisse für alle betrachteten Länder

  • In den OECD-Ländern erreichen heute etwa 48 Prozent der jungen Erwachsenen (25- bis 34-Jährige) einen tertiären Bildungsabschluss. Im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei etwa 27 Prozent. Damit hat sich das Niveau deutlich erhöht.
  • Trotz dieses Fortschritts bleibt der familiäre Hintergrund ein starker Prädiktor: Junge Menschen aus Familien ohne Abschluss der Sekundarstufe II sind kaum in gleichem Maße im tertiären Bereich vertreten wie ihre Altersgenossen mit Eltern, die einen solchen Abschluss aufweisen.
  • Die Abschlussquoten an Hochschulen sind oft deutlich verzögert: Nur etwa 43 Prozent der Studierenden beenden ihr Bachelor‐Studium innerhalb der regulären Studienzeit; nach einem zusätzlichen Jahr sind es ca. 59 Prozent, und nach drei zusätzlichen Jahren etwa 70  Prozent.
  • Es zeigen sich deutliche Unterschiede nach Geschlecht: Frauen schließen häufiger Studiengänge innerhalb der erwarteten Regelzeit ab als Männer, insbesondere bei Bachelor‐Studiengängen. 

Deutschland

  • Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit tertiärem Abschluss ist in Deutschland von 33 Prozent (2019) auf ca. 40 Prozent (2024) gestiegen. Dennoch liegt Deutschland damit unter dem OECD-Durchschnitt von 48 Prozent.
  • Gleichzeitig nimmt der Anteil junger Menschen ohne Abschluss der Sekundarstufe II zu: von 13 Prozent (2019) auf 15 Prozent (2024).
  • Positiv: 59 Prozent der 18- bis 24-Jährigen befinden sich in Deutschland in Ausbildung oder Studium – über dem OECD-Durchschnitt (53 %).
  • Problematisch: 10 Prozent sind weder in Ausbildung noch in Beschäftigung - allerdings gegenüber 14 Prozent im OECD-Mittel.

Herausforderungen und Ausblick

Die OECD warnt, dass Bildungschancen nach wie vor stark ungleich verteilt sind: Sozialer Hintergrund, Einkommen und Elternbildung haben großen Einfluss auf den Zugang zu tertiärer Bildung und auf die Studienergebnisse. 
Auch die Abschlussquoten sind verbesserungswürdig, sowohl hinsichtlich der Zeit als auch der Gleichheit zwischen Geschlechtern und sozialen Gruppen. 

Für Deutschland und andere Länder ergeben sich damit wichtige politische Handlungsfelder: Chancengleichheit, frühzeitige Förderung benachteiligter Gruppen, Unterstützung beim Übergang in und durch das Studium. Besonders der tertiäre Sektor wird als Schlüsselbereich gesehen. 

Quellen 

https://www.oecd.org/de/publications/bildung-auf-einen-blick-2025_9783763979257.html

https://www.kooperation-international.de/dokumente/berichte-und-studien/detail/info/oecd-bericht-bildung-auf-einen-blick