Rückgrat des deutschen Verwaltungsapparats: die Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung
Verwaltungsfachhochschulen bilden den Nachwuchs für den gehobenen Dienst bei Bund und Ländern aus. Im deutschen Hochschulsystem finden Sie jedoch eher wenig Beachtung. Ihre Studierenden sind fast ausschließlich Mitarbeiter*innen / Beamtenanwärter*innen von Bundes- oder Landesbehörden, die von ihrer Dienststelle zur weiteren Ausbildung dorthin entsendet werden. Das Studium ist daher in der Regel nicht offen für externe Bewerber*innen.
Die rund 30 Verwaltungsfachhochschulen (je nach Definition) sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt – häufig auch in kleineren und eher abgelegenen Orten.
Der Anteil ihrer Studierenden liegt bei nur 2,1 Prozent aller Studierenden in Deutschland. Etwa die Hälfte davon ist weiblich – ein Wert, der dem Durchschnitt anderer Hochschulen entspricht. Aufgrund ihres speziellen Ausbildungsauftrags besitzen die Studierenden jedoch nur selten eine andere als die deutsche Staatsbürgerschaft.
Nur ein gutes Viertel der Hochschulen bietet mehr als drei Studiengänge an, ein Drittel sogar nur einen einzigen. Etwa die Hälfte der Studiengänge führt zu einem Bachelorabschluss, ein Drittel zu einem Diplom. Die Struktur des wissenschaftlichen Personals unterscheidet sich teils deutlich von jener anderer Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Wie bewerben Sie sich für einen Studiengang?
In der Regel führen zwei Wege ans Ziel:
Meist erfolgt die Bewerbung direkt bei einem Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, der das duale Studium anbietet – etwa bei der Agentur für Arbeit, der Finanzverwaltung, beim Bundesnachrichtendienst, in Ministerien, Städten, Landkreisen oder kommunalen Unternehmen. Damit ist zugleich festgelegt, welches Fach an welcher Hochschule belegt wird.
In einigen Fällen ist die Bewerbung direkt an der Hochschule möglich – zum Beispiel an der Hochschule des Bundes oder den Hochschulen Kehl und Ludwigsburg.
Wichtig: Die Bewerbung muss meist ein Jahr im Voraus erfolgen. Einen Numerus Clausus (NC) gibt es in der Regel nicht.
Ein großer Vorteil dieses dualen Bildungswegs: Die Studierenden verdienen bereits während des Studiums und haben eine Übernahmegarantie nach dem Abschluss.
Ratgeber bietet Orientierung zu Voraussetzungen, Besonderheiten und Chancen dieses besonderen Studienwegs
Auf sechs kompakten Seiten werden die wichtigsten Fragen zum Studium an Verwaltungshochschulen beantwortet. Eine kommentierte Linkliste mit weiterführenden Informationen sowie Checklisten für nächste Schritte und Recherchen runden das Infopaket im PDF-Format ab.
CHE kurz + kompakt – Verwaltungsfachhochschulen als PDF-Dokument
Ergänzend hat das CHE einen DatenCHECK mit interaktiven Karten und Diagrammen zu Studienangeboten, Studierenden- und Personalstruktur an Verwaltungsfachhochschulen veröffentlicht. Referenz der Daten ist das Wintersemester 2024/25.
Weitere Informationen
Dossier:
„Auf ins Amt – Wie das Verwaltungsstudium funktioniert und für wen es etwas ist“