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Blickpunkt: Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern im Jahr 2022

Die Bundesagentur für Arbeit stellt in einem Bericht Erwerbs-Statistiken für Männer und Frauen zusammen. Der Bericht ist im Internet kostenlos als PDF-Dokument abrufbar.

Bei insgesamt steigender Erwerbsbeteiligung haben sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zwar verringert, doch es sind weiterhin mehr Männer als Frauen erwerbstätig.

 

Frau und Mann sitzen vor einem Laptop

Foto: StartupStockPhotos -Pixabay

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • In den letzten zehn Jahren ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in Deutschland deutlich gestiegen. Deutschland hat eine der höchsten Erwerbsbeteiligungen in Europa, insbesondere bei Frauen.
  • Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in den verschiedenen Formen der Erwerbstätigkeit. Zum Beispiel sind die meisten Selbständigen Männer, während Frauen häufiger in Minijobs arbeiten.
    Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ist kontinuierlich gestiegen. Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie vorübergehend den Beschäftigungsaufbau gestoppt haben, steigt die Beschäftigung seit Frühjahr 2021 wieder an. Trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges setzte sich dieser Trend auch 2022 fort.
  • Frauen sind überproportional im tertiären Sektor (Dienstleistungssektor) beschäftigt, während Männer häufiger im Verarbeitenden Gewerbe, Verkehr und Logistik sowie im Baugewerbe arbeiten. Die Corona-Krise hat sich auch auf den Dienstleistungssektor ausgewirkt, was zu Beschäftigungseinbußen und Kurzarbeit bei Frauen führte. Der Krieg in der Ukraine traf hingegen eher den industriellen Sektor und somit tendenziell Männer.
  • Teilzeitarbeit ist bei Frauen weiterhin häufiger verbreitet als bei Männern.
  • Männer verdienen im Durchschnitt immer noch mehr als Frauen, was verschiedene Gründe hat, darunter Berufswahl, familiäre Verpflichtungen und Aufstiegsmöglichkeiten. Der Gehaltsunterschied verringert sich jedoch langsam.
  • Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert, selbst bei gleicher Qualifikation.
  • Die Arbeitslosenquote von Frauen liegt seit 2009 knapp unter der Quote der Männer.
  • Männer haben ein höheres Risiko, ihre Beschäftigung zu verlieren und arbeitslos zu werden, aber auch bessere Chancen, Arbeitslosigkeit durch Wiederaufnahme einer Beschäftigung zu überwinden. Dies liegt auch daran, dass Männer häufiger in konjunktur- oder saisonabhängigen Berufen arbeiten.
  • Seit Februar 2022 suchen viele geflüchtete Ukraineri*nnen aufgrund des Krieges Schutz in Deutschland, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt. Etwa zwei Drittel der ukrainischen Geflüchteten sind Frauen und daher häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen.
  • Der Anteil der Langzeitarbeitslosen war 2022 bei Frauen aufgrund der Fluchtmigration aus der Ukraine etwas geringer als bei Männern.
  • Frauen stehen häufiger vor der Herausforderung, neben der Arbeitssuche allein für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich zu sein.
  • Frauen sind angemessen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen beteiligt, entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen und ihrer relativen Betroffenheit von Arbeitslosigkeit.

 

Hier können Sie die Broschüre als PDF-Dokument einsehen.